Konflikt zwischen Golfern und Greenkeepern
Golf ist ein wunderbarer Sport, den wir alle gerne in der freien Natur genießen. Dabei schätzen wir vor allem die Ruhe und Entspannung, die
die meisten Golfplätze bieten. Umso ärgerlicher wird es jedoch, wenn diese Ruhe und Konzentration durch das laute Brummen eines Mähers gestört wird – besonders, wenn es so wirkt, als würde der Greenkeeper einem absichtlich folgen. Gedanken wie „Dieser unmögliche Mensch versaut mir die ganze Runde!“ oder „Das Management hat hier wohl keine Ahnung, wie man einen Golfplatz organisiert!“ schießen einem durch den Kopf. Doch wann treten solche unliebsamen Begegnungen tatsächlich auf? Und warum sind sie überhaupt notwendig? Kann man etwas dagegen tun?
Die Realität der Platzpflege
Um zu verstehen, warum diese Begegnungen unvermeidbar sind, werfen wir einen Blick auf die Pflege eines 18-Loch-Golfplatzes. Das Herzstück einer Golfanlage sind die Grüns, die täglich gemäht werden müssen. Ein Greenkeeper benötigt dafür etwa vier Stunden. Die Fairways erfordern 16 Stunden Mähzeit pro Durchgang, was etwa zwei- bis dreimal pro Woche notwendig ist. Viele Clubs haben daher zwei Mäher im Einsatz. SemiRoughs brauchen rund 18 Stunden Pflegezeit, ebenfalls mindestens zweimal pro Woche. Auch die Abschläge benötigen einen ganzen Tag Arbeit und werden zwei- bis dreimal pro Woche gemäht. Für das Rough benötigt ein Mäher sogar 32 Stunden, um es einmal vollständig zu bearbeiten. Und das sind nur die Mäharbeiten. Hinzu kommen weitere Pflegearbeiten mit Bunkermaschinen, Laubbläsern, Heckenscheren und anderen Geräten. All diese Arbeiten sind unerlässlich, um einen gepflegten Golfplatz zu erhalten. Bei einem so großen Arbeitsaufwand ist es unmöglich, alle Pflegemaßnahmen außerhalb der Spielzeiten durchzuführen. Die Maschinen müssen kontinuierlich im Einsatz sein, um die Golfplätze in bestem Zustand zu halten. Eine völlige Vermeidung von Lärm während der Spielzeiten ist daher nicht realistisch.
Warum Maschinen oft während der Spielzeiten im Einsatz sind
Der größte Kostenfaktor auf einer Golfanlage sind die Personalkosten. Um effizient zu arbeiten, beginnen die Greenkeeper im Sommer oft schon um 4:00 Uhr morgens, um möglichst viele Arbeiten zu erledigen, bevor die ersten Spieler auf den Platz kommen. Im Frühjahr, Spätsommer und Herbst, wenn es später hell wird, kann jedoch erst mit Sonnenaufgang begonnen werden. Auch wenn die Greenkeeper versuchen, den Spielern aus dem Weg zu gehen, lassen sich Begegnungen im Laufe des Tages nicht immer vermeiden. Besonders am Vormittag werden diese zwangsläufig häufiger. Früher war es auf vielen Plätzen üblich, dass der Montag spielfrei war und ausschließlich den Greenkeepern zur Verfügung stand. Heutzutage ist dies nur noch auf wenigen Anlagen der Fall. Montag ist für Greenkeeper ein wichtiger Tag, da nach dem weitgehend mähfreien Wochenende viele Pflegearbeiten anstehen.
Verständnis für die Arbeit der Greenkeeper
Ein 100% ungestörtes Spielen während der Arbeitszeit der Greenkeeper ist kaum möglich. Diese Arbeiten werden jedoch ausschließlich durchgeführt, um den Platzzustand auf höchstem Niveau zu halten und unseren Mitgliedern und Gästen den größtmöglichen Spielgenuss zu bieten – nicht, um absichtlich zu stören. Die Greenkeeper haben immer Vorrang bei ihren Aufgaben, versuchen aber dennoch, den Spielern so gut wie möglich aus dem Weg zu gehen.
Wenn Sie absolut ungestört spielen möchten, sollten Sie den Montagvormittag meiden. Mit etwas Verständnis dafür, dass die Greenkeeper ihren Job für uns alle machen und sich nicht einfach „in Luft auflösen“ können, lassen sich die meisten Konflikte vermeiden. Es hilft, sich bewusst zu machen, dass ein gepflegter Platz nur durch regelmäßige und oft notwendigerweise laute Pflegearbeiten möglich ist – und das letztendlich zu Ihrem eigenen Spielvergnügen.